Ein Start meiner letzten Etappe auf meinem Weg nach Hiddensee wäre auch von Stralsund aus möglich, allerdings liegt die Marina in Barhöft speziell für meine Tour ideal. Ich wollte nicht die Peene, den Amazonas des Nordens, von Demmin aus abwärts nach Anklam paddeln, weil mir die Prohner Wiek und Stralsunder Bodden zu groß waren.
Am Ende des Hafens von Barhöft gibt es eine Slipanlage, die sich zum Anlanden des Boots super eignet. Am Hafen Barhöft kann man bequem im Zelt übernachten. Auf dem dortigen Zeltplatz war nur mein Zelt aufgestellt.


Hafen Barhöft
So konnte ich erholt und ausgeruht am nächsten Tag starten und damit mit meiner letzten Etappe auf der Tour meines Lebens beginnen.
Ausblick auf die Insel Bock vom Barhöfter Kliff (Nationalparkgebäude)

Ausblick auf die Insel Bock vom Barhöfter Kliff (Nationalparkgebäude)
Der Hafenmeister half mir bei allen Angelegenheiten. Ich konnte bei ihm sogar meine Powerbank aufladen.

Der Hafenmeister von Barhöft
Am Hafen befindet sich zudem ein Hotel, ein Restaurant, ein Imbiss, ein Kiosk, sanitäre Einrichtungen und dann noch ein kleiner Badestrand. Also hatte ich alles, was ich brauche, um es mir vor meiner letzten Etappe gut gehen zu lassen.
Etappenplanung – Hiddensee von westlicher oder östlicher Seite anfahren?
Es gibt zwei Möglichkeiten von Barhöft aus mit der Tour zu starten. Man kann Hiddensee entweder von der östlichen Seite oder eben auch von der westlichen Seite anfahren. Die östliche Seite scheidet aber zum großen Teil aus, weil sich dort ein Naturschutzgebiet befindet, das nicht befahren werden darf. Und deshalb ein großer Umweg eingelegt werden muss über den Prohner Wiek und den Schaproder Bodden.

Ich hatte den Wetterbericht speziell für diese Region genau analysiert und überprüft, wie sich der Wind im Laufe des Tages entwickeln wird.
Bei mir waren die Wetterverhältnisse ideal. Der Wind passte am Morgen mit Stärke 2-3.
Paddeln nach Hiddensee – mein Ziel ist so nahe
Am anderen Morgen habe ich mein Kajak an der etwa 50 Meter entfernten Badestelle eingesetzt.
Gemischte Gefühle begleiteten mich heute. Es war anders als sonst. Ich wusste, dass heute meine letzte Etappe bevorstand, die letzte Etappe auf der großen Tour meines Lebens. Wenn ich in Vitte, dem Hauptort des Seebades Hiddensee, eingetroffen bin, werde ich insgesamt ca. 1700 km im Kanu zurückgelegt haben auf meiner Paddel-Tour quer durch Deutschland.
Viele Gedanken schossen mir durch den Kopf. Ich rief meine komplette große Kajak-Reise nochmals in Erinnerung und mir fielen drei, vier markante „Highlights“ ebenso ein wie drei, vier Begebenheiten, die mich sehr strapaziert, mir richtig an die seelische wie physische Kraft gegangen sind, die ich aber schließlich gut bewältigt habe.
Vom Strand aus bin ich am Hafen vorbei gepaddelt und dann in Richtung Bock gestartet. Der Bock ist eine Insel, die unter Naturschutz steht. Das Betreten ist deshalb verboten. Auch vom Ufer habe ich einen gewissen Abstand gehalten, um die Tierwelt nicht zu stören.

Insel Bock

Nordseite Insel Bock
Der Bock ist Teil des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft. Mit Abstand konnte ich eine beeindruckende Tier und Pflanzenwelt erleben.
Sofort begleiteten mich vor, über und neben mir, Seeadler und viele andere seltene Vögel. Mitunter standen die Tiere nur ein paar Meter entfernt im Wasser und schauten mir beim Paddeln zu.
Oft ist hier das Wasser teilweise nur 10 Zentimeter tief. Die Fahrinnen sind recht schmal und vor allem in der Saison gut befahren. Dennoch gab es über die ganze Tour keine stressigen Momente.
Weiter entlang des Bocks konnte ich in nördlicher Richtung schon gut den Gellen erkennen. Der Gellen ist die südliche Spitze der Insel Hiddensee. Dieser Teil von Hiddensee gehört ebenfalls zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Das Betreten ist auch hier nicht gestattet.
Hiddensee erreicht
Nach etwa 3 Kilometern befand ich mich zwischen dem Bock und der Insel Hiddensee.
Zwischen der Insel Bock und Hiddensee/Gellen

Ganz nah an Hiddensee
Von hier ging es etwa 14 Kilometer weiter und immer schön am Strand entlang. Je nach Wind habe ich ausreichend Abstand vom Ufer gehalten. Dadurch vermied ich, dass ich in die Brandung kam.

Gellen
Der Strand schrie natürlich nach einer Pause und eine solche habe ich beim kleinen Leuchtturm Gellen eingelegt.

Gellen

Leuchturm Gellen

Ich bin an Land und stehe auf dem Grund und Boden von Hiddensee


Leuchtturm Gellen

Nach insgesamt 17 Kilometern habe ich Vitte erreicht. Der richtige Strandaufgang befindet sich in etwa auf der Höhe vom Surf und Segelshop in Vitte. Dort liegen auffällig viele Boote am Strand.

Strand von Vitte

Der Hafen von Kloster ist im Hintergrund schon zu erkennen
Kloster auf Hiddensee
Das Schiff aus Schaprode mit Sandra an Bord läuft in den Hafen von Kloster ein

Herzlichen Glückwunsch zur Ankunft auf Hiddensee. Ich wusste, dass Du es schaffst. Viele Grüße an Sandra und erholt euch gut. Du hast es mehr als verdient. Eine bewundernswerte Aktion! Grüße aus dem zur Zeit heißen Wannweil, Walter
Lieber Volker, herzlichen Glückwunsch zur Erreichung Deines Ziels. Rüdiger und ich, wir haben Deine erstaunliche Tour regelmäßig und mit großer Anteilnahme verfolgt. Wir wünschen Dir und Sandra schöne Tage der Erholung auf Hiddensee. Es wird sicher einige Zeit dauern, bis Du die Erlebnisse der letzten Monate verarbeitet hast – danach, so hoffen wir , werden wir bei einer persönlichen Begegnung noch mehr darüber erfahren. Kommt gesund und heil nach Hause.
Liebe Grüße, auch an Sandra, Doris und Rüdiger Scherret
Lieber Volker,
wir haben auch sehr interessiert mitgelesen, kamen aber leider nicht regelmäßig dazu. Schön, dass alles in allem so gut lief und so nette Menschen Deinen Weg gekreuzt haben.
Marie fragt, ob Du auf die gleiche Weise zurückkommst? ; )
Euch nun ein paar schöne Tage an der Ostsee! In Warnemünde ist zur Zeit ein Delfin unterwegs.
Wir sehen uns demnächst wieder im Garten, wenn es die Büsche noch zulassen.
Liebe Grüße gerade noch aus Frankreich von den Mehrländers
Liebe Marie,
du fragst mich, ob ich auf die gleiche Weise zurück nach Hause komme wie ich hierher gekommen bin.
Nein, dies wird nicht der Fall sein. Dein Gedanke ist zwar reizvoll, aber ich freue mich, dass ich bald wieder zu Hause sein werde. Immerhin bin ich ich nun schon drei Monate unterwegs.
Sandra ist mit dem Auto hierher an die Ostsee gefahren und wir werden nun das Boot mit dem Auto zurück nach Hause transportieren. Bald wirst du mein Kajak wieder in Immenhausen sehen. Dann darfst du mit deinem Bruder mal wieder damit herumfahren, versprochen!