Amt verteidigt Schließung der Schleuse Havelberg
von MDR SACHSEN-ANHALT Stand: 21. Juli 2023, 09:07 Uhr
Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt hat die Sperrung der Schleuse in Havelberg verteidigt. Das Amt begründet den Schritt damit, dass der Pegel der Havel höher ist als der der Elbe. Die Schleuse war am Anfang der Woche spontan gesperrt worden.
Pegel in Havel höher als in Elbe
Normalerweise stehe die Elbe in Havelberg höher als die Havel und halte die Schleusentore zu: „Jetzt ist es so: Die Havel steht höher als die Elbe, drückt mehr gegen die Schleusentore und diese dann im Zweifelsfalle auch auf. Und der gesamte Havelwasser-Inhalt würde sich dann in die Elbe ergießen“, erklärte Richter. Das beeinträchtige den Schiffsverkehr und das ökologische Gleichgewicht. Man habe die Schleuse schließen müssen, um den Wasserstand in der Havel zu halten.
Anmerkung meinerseits:
Seit ich nun auf der Elbe paddle, und das sind nun schon fünf Tage, habe ich dort nur ein einziges Frachtschiff gesehen. Und auf der Havel war in der letzten Woche kein einziges Frachtschiff unterwegs, versicherten mir die beiden Essener, die heute Nacht zusammen mit mir auf dem DKV-Campingplatz Havelberg übernachteten. Die beiden sind die gesamte Havel abgepaddelt von Brandenburg bis Havelberg.
Die Sperrung der Schleuse Anfang der Woche hatte viele Havelberger überrumpelt. Zwar war sie in einem internen Informationsportal der Schifffahrt angekündigt worden, nicht aber der breiten Bevölkerung. Die Stadt befürchtet deshalb Einbußen im Wassertourismus und einen Image-Schaden. Bürgermeister Mathias Bölt (parteilos) sagte MDR SACHSEN-ANHALT: „Das ist eine vitale Lebensader für unseren Wassertourismus. Wenn die Schleuse geschlossen wird, können die touristischen Boote nicht aus der Elbe in die Havel kommen und andersherum. Somit sind wir abgeschnitten und eingeschränkt.
Bölt zufolge haben viele Besucher wegen der Schließung bereits abgesagt. Wann die Sperrung der Havelberger Schleuse aufgehoben wird, ist gegenwärtig offen.“
Ich habe nicht abgesagt! Ich bin dennoch nach Havelberg gekommen, aber vor der geschlossenen Schleuse habe auch ich kapituliert, weil das Umtragen meines Bootes bei Benutzung der vorhandenen Umtrageeinrichtungen eine Zumutung oder gelinde gesagt eine Katastrophe ist.
Die folgenden Bilder mögen dies verdeutlichen. Ich bin gestern zu Fuß (und ohne Boot) mit meinem gesamten Gepäck rund 3 km in die Stadt gelaufen und heute wieder zurück zur Schleuse. Das machen nicht viele!





Hallo Volker,
das ist ja ein echter Schildbürgerstreich, was Dir da an der Schleuse Havelberg durch das zuständige Amt widerfahren ist. Dessen Name lautet ja wohl eher Wasserstraßen- und Schifffahrts-Verhinderungsamt. Und mit der gewerblichen Binnenschifffahrt kann man die Schließung der Schleuse ja wohl auf keinen Fall begründen, wie Deine Nachforschungen ergeben haben. Da bleibt nur eines: die gute Laune wiederfinden und weiterhin SCHÖNE PADDELTAGE AUF DER ELBE GENIEßEN – das wünsche ich Dir von Herzen für die kommenden Tage.
viele Grüße von Heiner