Einen Live-Blog zu pflegen, so wie ich das derzeit mache, ist heutzutage schon eine feine Sache. Ich kann jederzeit, wenn ich dazu Lust habe bzw. die Strömung oder der Wellengang dies zulässt, schnell mit dem Smartphone ein Foto machen, um dieses in Echtzeit auf dem Blog zu speichern. Gleiches trifft natürlich auch auf Texte zu, die ich bei einer guten Internetverbindung sogar frei sprechen und kurz danach im Blog abspeichern kann.
Nur so was kann auch zu gefährlichen Situationen führen, wenn auf dem Smartphone mehrere Apps gleichzeitig laufen, so z.B. die App WordPress für den Live-Blog und die Navi-App Outdooractive.
Was war geschehen?
An der Mündung der Saale in die Elbe hatte ich zur Verdeutlichung der Gesamtsituation folgendes Screenshot über die Örtlichkeit in den Block gestellt.

Screenshot
Mein nächstes Ziel war Walternienburg. Dort wollte ich ja Fundi und Manfred treffen. Das Navi zeigte mir, dass ich die Elbe an der Brücke zwischen Barby und Waltenienburg verlassen muss, um dann zu Fuß nach Walternienburg zu gehen.
Als ich ca. einen Kilometer gepaddelt war, wollte ich mich auf meiner Navi-App vergewissern, ob ich schon an der Seilfähre die Elbe verlassen muss oder aber erst nach der Brücke.
„Mein Navi“ machte mir weiß, dass ich angeblich noch nicht angekommen sei, und deshalb weiterpaddeln müsse..
Dies war aber ein folgenschwerer Trugschluss. Als ich zum zweitenmal auf mein Smartphone schaute, merkte ich, dass ich an der „Brücke“ schon vorbei gefahren bin. Ja die Brücke war gar keine Brücke, sondern die Seilfähre.
Jetzt erst hatte ich erkannt, dass ich, als ich kurz vor der Seilfähre war, nicht die NaviApp angeschaut hatte, sondern den SCREENSHOT, den ich für den Blog abgespeichert hatte. Dieser enthielt natürlich keine Echtzeitdaten.
Ich wollte nun so schnell es geht umkehren und die Elbe hoch paddeln, zurück zur Seilfähre. Aber das ging nicht. Denn die Strömung war zu stark und die Wellen waren zu hoch. Also blieb mir nichts anderes übrig als weiter flussabwärts zu paddeln, um bei der ersten besten Möglichkeit raus aus der Elbe kommen.
Diese Möglichkeit kam aber erst nach 5 km an einer stillgelegten Eisenbahnbrücke, die sowohl die Elbe als auch die Nuthe überspannte.
Unwegsames Gelände
Als ich die Situation vor Ort Inspizierte, bemerkte ich, dass diese „Gelegenheit“ doch nicht so gut war. Denn auf einer Strecke von einem halben Kilometer musste ich mein Boot über einen Trampelpfad hoch- und runterziehen, so dass mir die Schweißperlen übers ganze Gesicht liefen. Ein unwegsameres Gelände hätte ich mir wohl nicht heraussuchen können.
Aufgrund des Stahlbades, das ich im Verlauf meiner Wandertour durch den Frankenwald durchlief, schreckte ich vor dieser Herausforderung nicht zurück und bewältigte die Situation, wenn auch unfreiwillig. Es blieb mir ja auch nichts anderes übrig.

Am Ende war ich glücklich, wenn auch mit zweistündiger Verspätung, unser Quartier bei Heinrichs in Walternienburg erreicht zu haben.
Damit war ich immerhin noch eine halbe Stunde vor Fundi und Manfred vor Ort.
Wäre es auch möglich gewesen zu treideln?
Das könnte möglich sein, dass treideln evtl. gegangen wäre. Aber das wäre eine Strecke von 5 km gewesen. Da habe ich es vorgezogen, mein Kajak in ein Amphibienfahrzeug umzubauen.