Nicht nur die Seen und Flüsse in Mecklenburg-Vorpommern sind Paddler-Revier, auch auf dem Bodden sind Boote unterwegs. Auf die offenen Gewässer der Ostsee sollten sich Anfänger aber keinesfalls wagen. Bei guten Wetterbedingungen sind jedoch Touren auf dem Bodstedter Bodden möglich.

Noch mehr als auf den Seen muss hier vor der Wellengefahr bei starkem Wind gewarnt werden. Auf den weiten, freien Wasserflächen stellen Wind und Wellen andere Anforderungen als auf stillen Flüssen und Kanälen. Nicht nur Mut, sondern auch Erfahrung und Verantwortungsgefühl sind dann gefragt.

Meine Tour auf den Boddengewässern Fischland-Zings-Darß verläuft von Westen (Punkt A Ribnitz-Damgarten) nach Osten (Punkt B Barhöft). Ich habe mir in den letzten Tagen allerlei Literatur über mögliche Gefahren auf den Boddengewässern durchgelesen und habe nun versucht, diese umzusetzen. Oberster Grundsatz für mich war, alle möglichen Gefahrenpotenziale so weit wie möglich zu reduzieren.

Sofern mein ursprünglich favorisierten Plan zunächst auch noch so gut erschien, trotzdem habe ich mir immer einen Plan B oder ein Plan C erarbeitet, für den Fall, dass Plan A oder B aus welchen Gründen auch immer an diesem Tage nicht umsetzbar sein sollte.

Bei meiner ersten Begegnung mit den Boddengewässern habe ich bemerkt (ich bin von West – Damgarten – nach Ost – Ribnitz – gepaddelt, dass heute Ostwind herrscht. Der Wetterbericht hatte am Morgen noch Westwind prognostiziert.

Eine rund 80 km lange Tour entgegen der Windrichtung zu paddeln wäre verrückt. Weil mir die Wellen ständig entgegen kommen würden und früher oder später meine Kräfte schwinden würden.

Festgestellt habe ich im Übrigen auch, dass meine Kanu-App bei der Streckenplanung immer den kürzesten Weg gewählt hatte, also mitten durch den See oder das Boddengewässer.

Aufgrund meiner Erfahrungen, die ich auf der Müritz und auf den größeren Seen der Mecklenburger Seenplatte gemacht habe, wäre ein solches Verhalten geradezu verrückt. Ich möchte keinen Husarenritt auf meinem Kajak machen.

Es ist vielmehr immer besser mit dem Kajak unter Land zu fahren oder anders ausgedrückt, das Boot so nah wie möglich an der Küste zu bewegen.

Ein großer Teil des Boddengewässers hier ist allerdings Naturschutzgebiet und da darf niemand rein, auch nicht mit dem Kajak. Sonst droht eine Geldbuße von über 300 Euro.

An vielen Uferabschnitten ist deshalb paddeln verboten. Der Paddler muss deshalb die Seite wechseln, d.h. quer über das Boddengewässer fahren, damit er auf der angenehmeren Uferseite unter Land paddeln kann.

Wenn man allerdings zu nah an das Ufer kommt, könnte man vielleicht auf Grund laufen, weil die Gewässer hier nicht sehr tief sind…….

Kurzum, ich bin den Streckenabschnitt von Ribnitz bis nach Zingst nicht selber gepaddelt, sondern habe einmal die Berufsschifffahrt ausprobiert. Erst einmal noch weitere Erfahrungen sammeln auf den Boddengewässern und dann aber auf dem zweiten Abschnitt von Zingst nach Barhöft voll loslegen.

Es war eine Augenweide zu sehen, wie mein Kajak auf einem großen Schiff befördert wird. Mit dieser etwas anderen Schifffahrt habe ich zwar rund 40 km eingespart, auf der anderen Seite gingen die eingesparten Kilometer aber wieder drauf durch mein vermehrtes unter Land fahren.

Im Folgenden zeige ich Bilder von einer für mich einzigartigen Fahrt auf einem „richtigen“ Schiff.

Ostsee am Strand in Zingst

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