Mein Amphibienfahrzeug kommt jetzt zum Einsatz – Klimawandel auch am Main sichtbar
Als wir vor 4 Wochen in Hausen im Tal an der Donau los gepaddelt sind, führte die Donau noch genügend Wasser. Da es im Mai viel geregnet hatte, konnten wir problemlos durchs Donautal paddeln. Der für den Start in Hausen im Tal maßgebliche Pegel Beuron lag über einen Meter. Heute morgen lag er unter 50 cm. Erforderlich für eine Befahrung sind 53 cm.
Wie lange wird das noch gutgehen auf meiner Tour von der Donau bis zur Insel Hiddensee, fragte ich mich mehrmals. Jetzt habe ich die Antwort.
Schon heute war die Strecke auf dem Main von Hallstadt bis Bad Staffelstein/Hausen nicht mehr befahrbar. Der erforderliche Pegel in Kemmern wurde mit 220 cm festgelegt. Meine Pegel-App zeigte mir heute, dass der gemessene Pegel leicht darunter war.
Aber das konnte ich noch gut verschmerzen, denn ich hatte mich ohnehin darauf eingestellt, dass ich auf dieser Strecke meinen Bollerwagen einsetzen muss – mein mit Lenkung, Deichsel, Achsen und Rädern ausgestattetes Amphibienfahrzeug.
Meine Paddelkameraden vom DKV-Bootsclub Bamberg hatten mir dieses noch auf den Weg gegeben:
„Den Main hoch paddeln geht ja, wenn nicht gerade Hochwasser ist. Aber die Sohlschwellen wirst du dann bollern und auf dem Weissen Main bei Kulmbach geht es weiter, da wird aber irgendwann die Strömung zu stark werden.“
Auf einer Strecke von 20 km vor Kloster Banz bzw. vor Bad Staffelstein wurden neuerdings 11 Sohlschwellen oder Steinwürfe verbaut, die allesamt flussaufwärts nicht befahren werden können.
Morgen werde ich mit dem Boot noch bis max. Michelau kommen. Dann ist Schluss mit Paddeln. (Der erforderliche Mindestpegel in Michelau wurde mit 1,65 am Pegel Schwürbitz festgelegt. Aktuell liegt der Pegel dort bei 156 cm. Also Fahrverbot!).
Dies bedeutet, dass ich morgen noch ein Stück paddeln kann (max. 20 km). Übermorgen geht es aber schon los mit dem Wandern.
Mit der Wanderung wollte ich aber eigentlich erst in Kulmbach beginnen, um von dort über den Fränkischen Wald nach Blankenstein zur Saale zu gelangen. Nun wird sich meine Wanderstrecke halt von 70 km auf rund 100 km erhöhen.
Macht nichts. Denn wie mir heute ein Paddelkamerad aus Coburg gesagt hatte, hat es zur Zeit auf der Saale noch genügend Wasser. Und da werden wir ja Anfang Juli sein.

Mein Amphibienfahrzeug kommt jetzt zum Einsatz
Hallo Volker,
Dein Bericht zu den Pegelständen hört sich sehr spannend an, ja sogar schiksalhaft, denn je weniger Wasser im Fluss desto mehr Kilometer zu Fuß.
Immerhin ergibt sich daraus hoffentlich keine unerwünschte Streckenverlängerung, sondern lediglich eine andere Art der Fortbewegung. Amphibienmäßig halt.
Ich hoffe beim Ziehen des Bollerfahrzeugs geht es überwiegend (leicht) bergab – wie im Paddelboot. Das würde das Fortkommen ungemein erleichtern.
Wenn nicht, dann käme vielleicht (bei zukünftigen Kanutouren) eine E-Unterstützung des Bollerwagens in Betracht?.
Warum denn nicht, unsere Radler haben das auch entdeckt und technisch sicher kein Problem – mit Solarpanell und so…
In diesm Sinne wünsche ich viel Kraft als Zugpferd.