Der Kanupass beim Wehr in Döbrischen ist für mich ein Musterbeispiel, wie (vollmundige) Versprechungen im Blauen Band (Wasserwander-Paradies Saale) auch in die Tat umgesetzt werden und wirklich etwas zur Erleichtung des Kanusports auf der Saale getan werden kann. Der Kanupass-Döbritschen wurde 2005 von der EU gefördert mit Mitteln aus dem Programm LEADER. Diese Baumaßnahme ist allerdings schon ein paar Jahre her.

Anders ist man in leider jetzt in Saalfeld vorgegangen. Dort wurden 2 Wehre abgebaut. In beiden dieser alten Mühlenwehre waren früher Bootsgassen implementiert.

Jetzt wurde eine „ökologische Durchgängigkeit der Rampe“ des ehemaligen Mühlenwehrs hergestellt.

Die Baukosten für die Errichtung der Gleite des ehemaligen Mittelwehrs belaufen sich auf 1,7 Mio. Euro. Die Maßnahme wurde in diesem Jahr fertiggestellt.

„Mit dem Neubau der Gleite des ehemaligen Mittelwehrs soll die ökologische Durchgängigkeit dauerhaft für ein weites Artenspektrum an Fischen und Wirbellosen in der meisten Zeit des Jahres uneingeschränkt ermöglicht werden. Damit ist ein wesentlicher Beitrag zur Vernetzung der Lebensräume in der Saale und auch ihrer Nebengewässer erreicht.“ So schreibt das Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz des Freistaates Thüringen auf seiner Website.

Mit dem Neubau der Sohlengleite wurden versetzte Kaskaden errichtet, die zwar Fischen und Wirbellosen dienlich sind, die aber eine Durchfahrt mit Kanus unmöglich machen.

Leider gilt hier die Maxime: Vorfahrt für Fische, Kanu-Fahrer auf dem Abstellgleis.

Mit etwas mehr gutem Willen hätte neben den Kaskaden, die sicherlich für die Fische wichtig sind, auch noch ein Kanupass oder eine Bootsgasse errichtet werden können, so dass beiden, sowohl den Fischen als auch den Kajakfahrern hätte gedient werden können. Aber leider sahen dies die heute Verantwortlichen vom Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz des Freistaates Thüringen nicht so.

Schade eigentlich!

One Reply to “Saalfeld – Vorfahrt für Fische, Kanufahrer auf Abstellgleis”

  1. Da hast Du leider recht, daß Naturschutzbehörden, BUND etc. nicht an menschlichen Bedürfnissen orientiert sind. Sei froh, daß du nur zwei solche Furten hattest. Fahr mal die Iller hinunter, dann bist Du richtig am verzweifeln

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