In den letzten drei Tagen ging es bei mir wettermäßig etwas turbulent zu. Doch zu guter letzt kam das grandiose Finale mit einer prachtvollen Landschaft wie aus dem Bilderbuch.
Doch alles der Reihe nach. Ich kopiere im Folgenden einzelne Passagen aus meinen Messenger-Nachrichten:
Sonntag 23. Juli
Die ganze Nacht über hat es geregnet. Als ich das Zelt in Havelberg zusammen räumte, regnete es wieder.
Gegen 13 Uhr:
Jetzt ist der Wind ganz stark. Ich wollte auf der windgeschützten linken Seite paddeln. Da hat es aber lauter Angler. Dann bin ich nach rechts abgetrieben. Ich will ja keinen Ärger verursachen. Dort hat es 30 cm hohe Wellen. Deshalb bin ich raus aus dem Wasser und warte bis der Wind nachlässt.
Als der Wind nachließ, ging es weiter, geregnet hat es zum Glück nicht mehr
Montag, 24. Juli
Heute wurde ich 4 mal klatschnass. Zum Glück schien nach dem heftigen Regenguss immer gleich wieder die Sonne, so dass ich wieder trocken wurde. Aber das Trocknen der Kleider dauerte viel zu lange. Ich schaffte an diesem Tage nur 16 km.
Dennoch gönnte ich mir heute Nacht ein Zimmer in Wittenberge. Das war wohl eine weise Entscheidung, denn heute Abend, aber auch die ganze Nacht, regnete es andauernd.


Dienstag, 25. Juli
Ich habe mir vorgenommen nicht mehr den gleichen Fehler wie gestern zu machen. Gestern hatte ich mein Boot panikartig verlassen, als der Regen einsetzte. Heute will ich das ändern. Ich habe eine Spritzdecke und deshalb werden meine Beine, mein Gesäß und meine Hüfte nicht nass. Und für meinen Oberkörper und den Kopf habe ich eine gute Regenjacke. Deshalb werde ich vor dem Regen nicht mehr das Boot verlassen und einfach sitzenbleiben und weiterpaddeln.
Doch dieser Vorsatz ließ sich nur bedingt umsetzen. Ich blieb zwar im Boot sitzen und paddelte weiter, so lange ich konnte. Jedoch wurden die Wellen heftiger und heftiger, die gegen mein Boot drücken und die mich mehr rückwärts katapultierten als mir lieb war. Schließlich gab ich auf und fuhr in eine Buhne ein.
Dort im Kehrwasser ließ ich den Regen über mich ergehen. Danach machte ich dieses Foto und dieses Video:

Später regnete es noch einmal, aber trotz dem Regen blieb ich trocken. Im Laufe des Abends wurde es immer schöner, die Wolken zogen ab und plötzlich zeigte sich die Sonne, zunächst nur ganz schwach, dann aber immer stärker.
Ich entschied weiter zu paddeln und die Gunst der Stunde zu nutzen. Denn die Wellen verzogen sich. Die Elbe war nun auf einmal ganz still. Ich hörte nur noch meinen Paddelschlag und das Plätschern des Wassers, das ich mit meinem Kajak verursachte.
Ich wollte nicht aufhören zu paddeln. Es machte einen riesigen Spass vom Regen ganz einfach in die Sonne zu zu gleiten. Ich entschied draußen im Freien zu übernachten.
Exakt als ich meine heutige Marke von 40 km erreicht hatte, wurde ich fündig. Dieser Platz ist als Nachtlager geradezu ideal. Er sorgte für ein grandioses Finale nach drei bewegten und regenreichen Tagen.



