Um den Höhenunterschied von immerhin 49 m zwischen Dömitz an der Elbe und Plau am See zu überwinden, hat man entlang der Müritz-Elde-Wasserstraße insgesamt 17 Schleusen gebaut; der überwiegende Teil davon ist inzwischen auf Selbstbedienung umgestellt.

Für die Tour von Dömitz bis zum 49 Meter höher gelegenen Plau am See hatten wir ursprünglich 4 Tage eingeplant. Bei einer Gesamtstrecke von rund 100 km ergibt das pro Tag eine Paddelstrecke von 25 km. An einem Tag wird aber nicht nur gepaddelt, sondern man hat auch in den 17 Schleusen zu verweilen. Das sind dann pro Tag gleich vier bis fünf Schleusen, die zu durchfahren sind. Wenn alles glatt läuft und keine Schleusenstörung vorliegt, braucht man in der Schleuse 45 Minuten. Sofern man aber eine Gegenschleusung abwarten muss, erhöht sich die Wartezeit pro Schleuse auf 1,5 bis 2 Stunden.

Derart lange Schleusenverweilzeiten hatte ich in meiner ursprünglichen Detailplanung nicht berücksichtigt. Hinzu kommt, dass wir unsere Quartiere vorab reserviert hatten, (was sich ja jetzt wegen dem schlechten Wetter als eine goldrichtige Entscheidung erwiesen hat) und da gab es trotz intensiver Suche nur Quartiere, die teilweise 30 km voneinander entfernt waren, und manchmal sogar nicht einmal an der Müritz-Elde-Wasserstraße lagen.

So sah z.B. unsere Tagesetappe für Freitag, 28. Juli vor, dass ich mit dem Kajak in Grabow startete, über Neustadt-Glewe paddeln wollte bis nach Matzlow. Dies wäre eine Paddelstrecke von 30 km gewesen, bei der sage und schreibe vier Schleusen hätten durchlaufen werden müssen.

Hinzu wäre aber noch ein Fußmarsch von 6 km gekommen von Matzlow bis nach Spornitz. Dort hatten wir unser Nachtquartier gebucht, weil es in Matzlow keines gab. Spornitz selbst liegt gar nicht an der Müritz-Elde-Wasserstraße.

Mir wurde im Laufe des Freitags klar, dass ich niemals abends würde in unserem Landhotel in Spornitz ankommen. Aus diesem Grunde beendete ich in Neustadt-Glewe meine Paddeltour und stieg (ohne Boot) in den Zug, der mich von dort bis nach Spornitz zu unserem Nachtquartier brachte.

Das nächste Quartier für Samstagabend hatten wir in Lübz gebucht. Ich fuhr deshalb am Samstagmorgen mit dem Zug von Spornitz zurück nach Neustadt-Glewe, stieg in mein Kajak, paddelte 28 km bis nach Parchim und beabsichtigte von dort aus mit dem Zug nach Lübz zu fahren, um das Quartier noch rechtzeitig samt Abendessen zu erreichen.

Allerdings verpasste ich den letzten Zug an diesem Tag knapp um 10 Minuten (dieser ist pünktlich um 18:52 Uhr abgefahren), so dass ich schlussendlich und noch mit viel Glück kurz vor Mitternacht mit einem Ruftaxi von Parchim nach Lübz gefahren wurde.

Ihr seht, wenn man einmal einen Planungsfehler macht, dann rächt sich das nicht nur für geplanten Tag, sondern auch für die Folgetage.

Am Sonntag fuhr ich mit dem Bus von Lübz nach Parchim, paddelte von Parchim bis Lübz zurück, wo ich mich mit Albi schlussendlich doch noch zum gemeinsamen Abendessen in der Alten Amtsturm traf, allerdings erst gegen 20:15 Uhr.

Heute, am Montag 31. Juli, lege ich einen Ruhetag ein. Der tut mir unwahrscheinlich gut. Heute regnet es sowieso fast ohne Unterbrechung den ganzen Tag.

2 Replies to “Tourenplanung geändert”

  1. Das ist natürlich bedauerlich, daß du so in den Rückstand gekommen bist. Wie willst Du den aufholen? Wird dich und dein Boot Albi mit dem Auto ein Stück transportieren oder stornierst du deine Quartiere und suchst Neue? Kannst du manche Schleusen nicht umgehen. Wenn die Ufer nicht zu steil sind und entsprechende Wege auf Maps erkennbar sind würde das doch auch wenn es anstrengender ist Zeit sparen. An einer Schleuse ist man meist in 15-20 Minuten vorbei und du hast ja einen hervorragenden Transportwagen.

    1. Hallo Günter,

      es ist nicht so wie du vermutest. Ich bin mit meiner Tourenplanung noch keineswegs im Rückstand, vielmehr liege ich noch gut im Zeitplan und habe sogar noch einige Reservetage b.z.w. Ruhetage in der Hinterhand, und das selbst dann, wenn ich mein tägliches Tourenpensum von 25 km am Tag auf 20 km am Tag reduzieren müsste, weil das Wetter weiterhin so schlecht bleibt.

      Und ich habe bis auf das Quartier auf Hiddensee bisher noch nichts im voraus gebucht. Das heißt, ich entscheide mich von Tag zu Tag aufs Neue, wo ich übernachten werde. Am liebsten ist mir natürlich die Übernachtung draußen im Freien in meinem Zelt z.B. auf dem Gelände einer DKV-Station, auf einem Wasserrastplatz oder auf einem Campingplatz. Ideal ist es natürlich, wenn der Übernachtungsplatz direkt am Fluss bzw am See liegt. Dann gibt es keine langen Wege vom Boot zum Nachtquartier. Wird Regen oder Gewitter angekündigt, suche ich mir kurzfristig ein Zimmer zum Übernachten in einem Quartier.

      Dies habe ich soeben für morgen erledigt. Morgen wird es wieder Regen geben und ab ca 15 bis 16 Uhr sogar Gewitter. Deshalb habe ich eine Übernachtung gebucht in Plau am See. Dort möchte ich gerne eintreffen, bevor das Gewitter losgeht.

      Dies war ausnahmsweise bei der Tour mit Albi etwas anders. Da hatten wir uns im Vorfeld abgesprochen, dass wir unsere Quartiere im voraus buchen. Das machte hier Sinn, denn das war keine reine Kajaktour, sondern eine Kombitour, bestehend aus Kajak fahren (ich) und Radfahren (Albi).

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